Feli´s Charme
27.05.2018 07:46
Als ich mit meinem rot getigerten Kater Feli in eine neue Wohnung zog, war natürlich zuerst alles etwas fremd und ungewohnt, doch schon einige Zeit später, hatten wir uns in unserem neuen zu Hause gut eingelebt. Etwa drei Monate später, sagte sich der Vermieter zu einem Besuch an, um einen Blick auf die neu eingebaute Heizung zu werfen.
Am Morgen, des besagten Tages, gab ich Feli wie gewöhnlich sein Fressen und sagte beiläufig laut zu ihm: „Heute kommt der Vermieter, da sollten wir einen guten Eindruck machen, also schön brav sein!“ Der Kater schaute kurzzeitig von seinem Frühstück auf, um danach gemächlich weiter zu fressen. Danach bereitete ich mich auf den Termin vor. Nicht lange später klingelte es an der Tür. Nach der Begrüßung, sprachen der Mann von der Verwaltung und ich über ein paar Kleinigkeiten, welche die Wohnung betrafen und anschließend wollte ich dem Vermieter die Heizung zeigen. Gerade als der Mann von der Verwaltung die Therme besichtigte, kam Feli und strich ihm über die Beine. „Du bist ja ein schöner Kater!“ sagte der Mann freundlich, dann sah er sich die Heizanlage fertig an. Als er schließlich seine Papiere zusammen packte und sich anschickte zu gehen, kam Feli erneut und strich dem Mann abermals um die Beine herum. Daraufhin streichelte der Vermieter ihn und der Kater begann laut zu schnurren, schlussendlich ließ er sich auf den Rücken fallen um auch ein bisschen den Bauch gekrault zu bekommen. Da meinte der Mann von der Hausverwaltung lächelnd zu Feli: „Du bist aber ein ganz besonders freundlicher Stubentiger!“ und zu mir gewandt: „Alles ist in bester Ordnung. Sollten Sie noch Fragen haben, rufen Sie einfach an!“ Ich bedankte mich und brachte ihn zu Tür. Kaum war die Türe hinter dem Vermieter geschlossen, kam Feli um sich weitere Streicheleinheiten zu holen. Als er schnurrend neben mir saß, sagte ich zu ihm: „Du bist ja ein richtiger Charmeur! Hast den Mann von der Verwaltung, ja ganz schön um die Pfote gewickelt!“ Worauf mein Kater noch lauter schnurrte.
Ein paar Monate später stand die Hauptkehrung durch den Rauchfangkehrer an. An diesem Tag sollte das Kamintürchen für den Rauchfangkehrer zugänglich sein und ich traf die dementsprechenden Vorbereitungen. Neugierig wurde ich von Feli dabei beobachtet. Er nutzte die Gelegenheit sogleich um das kleine Kästchen, welches ansonsten vor dem Kamintürchen stand ausgiebig zu beschnuppern. Kaum hatte ich alles fertig, klopfte es auch schon an der Tür. Nach der Begrüßung machte sich der Rauchfangkehrer sofort an die Arbeit. Kaum hatte er das Türchen zum Kamin geöffnet und wollte mit der Begutachtung beginnen, als Feli ihm um die Beine strich. „Feli! Lass den Mann arbeiten!“ ermahnte ich ihn. Worauf der Rauchfangkehrer freundlich meinte: „Ist kein Problem, meine Tochter hat auch eine Katze! Allerdings sollte er vorsichtig sein, sonst ist er danach ein schwarzer Kater...!“ Ich lächelte, nahm meinen Kater hoch und brachte ihn ins Wohnzimmer zu seinem Lieblingsplätzchen. Danach ging ich wieder zurück um den Bericht des Rauchfangkehrers abzuwarten. Ein paar Minuten später war die Kehrung beendet. Während der Mann seinen Bericht schrieb und ich hoffte, dass alles in Ordnung war tapste Feli wieder heran und schnurstracks auf den Rauchfangkehrer zu. Innig strich er um dessen Füße, bis dieser ihn streichelte, worauf mein Kater wie ein kleiner Motor zu schnurren begann. Der Rauchfangkehrer sagte daraufhin: „Du bist ja ein ganz schöner Charmeur! Weißt wie man seinen Willen bekommt... Aber, jetzt bist Du ein schwarzer Kater!“ und meinte entschuldigend zu mir: „Das tut mir jetzt sehr leid!“ Worauf ich lachte und sagte: „Das ist nicht schlimm! Schließlich kenne ich meinen Kater ja und das ist zum Glück nicht unser erster Rauchfangkehrer-Termin. Ich habe zuvor alles was heikel ist abgedeckt...“ Auf seinen fragenden Blick hin, bat ich ihn einen Blick ins Wohnzimmer zu werfen. Dort sah er die Tücher mit vielen schwarzen Katzenspuren und auf der abgedeckten, mit Pfotenabdrücken verzierten Couch einen nun friedlich, schlummernden Kater. Worauf der Rauchfangkehrer meinte: „Als Katzenhalter muss man sich schon manchmal einiges einfallen lassen...“ Ich nickte und sagte: Ja, denn Vorsicht ist gut, aber Vorbereitung viel besser...“